Nachrichten

Aktuelles aus dem Uni-Alltag

Neuer Wissenschaftscampus

Auf dem ehemaligen Klinikumsgelände in der Bachstraße sollen Räumlichkeiten für die biomedizinische Forschung und Lehre entstehen. Das haben das Land Thüringen und die Universität Jena vereinbart.

Das Bachstraßen-Areal wird auch künftig für universitäre Zwecke genutzt. Das kündigten Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche und Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal an. Geplant ist ein innerstädtischer Wissenschaftscampus, vor allem für biomedizinische Fachbereiche wie Pharmazie, Ernährungswissenschaft, Pharmakologie und Physiologie. Damit soll eine engere Verflechtung zwischen städtischem und akademischem Leben erreicht werden.

Das Bachstraßen-Areal liegt in unmittelbarer Nähe zum Abbe-Campus. Auf ihm finden sich große, stadtbildprägende Gebäude aus verschiedenen Epochen. Das Gebiet hat eine Größe von 39 000 Quadratmetern, die sich überwiegend im Eigentum des Landes Thüringen, zum Teil im Körperschaftseigentum des Universitätsklinikums sowie zu einem geringen Teil im Eigentum der Ernst-Abbe-Stiftung befinden.

Für die Finanzierung der Baumaßnahmen plant das Land, Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zu nutzen. [PM]

Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (links im Bild), Jenas Bürgermeister Dr. Thomas Nitzsche (rechts) und Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal.
Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (links im Bild), Jenas Bürgermeister Dr. Thomas Nitzsche (rechts) und Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

»Jena Declaration« unterzeichnet

Prof. Dr. Benno Werlen vom UNESCO-Lehrstuhl für Global Understanding for Sustainability an der Universität Jena
Prof. Dr. Benno Werlen vom UNESCO-Lehrstuhl für Global Understanding for Sustainability an der Universität Jena
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)

Internationales Netzwerk fordert einen Strategie­wechsel zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele.

Vor sechs Jahren haben die Vereinten Nationen ihre Agenda 2030 verabschiedet. Darin verpflichteten sich die Mitgliedstaaten die Welt nachhaltiger zu machen. Insgesamt 17 Einzelziele haben sie sich dabei gesetzt – u. a. Armut beenden, Bildung und Gesundheit sowie nachhaltige Produktions- und Konsumweisen. Doch das Ereichen der Ziele scheint in weiter Ferne.

Ein Netzwerk namhafter Institutionen fordert deshalb nun einen klaren Strategiewechsel. Auf Initiative von Prof. Dr. Benno Werlen (Bild links) vom UNESCO-Chair on Global Understanding for Sustainability der Universität Jena haben mehr als 30 Einrichtungen »The Jena Declaration« unterzeichnet, in der sie einen neuen Kulturansatz definieren, über den die Nachhaltigkeitsziele noch erreicht werden können. [PM]

»JenaVersum« gegründet

Gründungsurkunde mit den Unterschriften aller Akteure im neuen Netzwerk »JenaVersum«.
Gründungsurkunde mit den Unterschriften aller Akteure im neuen Netzwerk »JenaVersum«.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

Mehr als 20 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt haben sich zusammengeschlossen.

Mit der Gründung des »JenaVersum« e. V. am 18. November 2021 ist ein neues Kapitel in der Jenaer Kooperationsgeschichte aufgeschlagen worden. Ziel des neuen Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit der Forschung am Standort zu fördern, die Bekanntheit der Wissenschafts- und Wirtschaftsregion international voranzutreiben und den Dialog mit der Gesellschaft zu stärken. Neben der Universität Jena sind die Ernst-Abbe-Hochschule, das Universitätsklinikum sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Stiftungen, Partner aus der Stadt sowie forschungsnahe Unternehmen am »JenaVersum« beteiligt.

»Es ist uns als Universität mit traditionell enger Verbindung zur Stadt und allen ansässigen Partnern der Forschungslandschaft ein großes Anliegen, dieses Netzwerk weiter zu pflegen und unsere Zusammenarbeit auf eine neue Ebene zu heben«, sagt Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Universität Jena und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender des Vereins »JenaVersum«. [PM]

Neue Humboldt-Professur

Prof. Dr. Bas E. Dutilh
Prof. Dr. Bas E. Dutilh
Foto: privat

Deutschlands höchstdotierter Forschungspreis geht an den neuen Professor für Virale Ökologie, Prof. Dr. Bas E. Dutilh.

Prof. Dr. Bas E. Dutilh (Bild rechts) ist einer von deutschlandweit zehn Forschenden, die mit einer Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet wor­den sind. Die Auszeichnung ist mit bis zu fünf Millionen Euro dotiert und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Dutilh ist Experte für die Modellierung des mikrobiellen Gleichgewichts und untersucht die Rolle, die Viren dabei spielen. Seine neue Professur für Virale Ökologie an der Uni Jena ist im Exzellenzcluster »Balance of the Microverse« angesiedelt.

Pionier der Virenentdeckung

In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich Dutilh als Pionier auf dem Gebiet der Virenentdeckung etabliert und zwar mit Hilfe der Metagenomik. Er ist einer der seit 2018 weltweit meistzitierten Experten auf seinem Gebiet, wie das aktuelle Ranking der »Highly Cited Researchers« bestätigt. Mit einem ERC Consolidator Grant im Gepäck wechselte Dutilh nun von der Universität Utrecht in den Niederlanden nach Jena. Er freue sich darauf, in seinem neuen Forschungsumfeld den Umfang seiner rechengestützten Forschung zu erweitern und Hochdurchsatz-Experimente in einem brandneuen Labor zu entwickeln, so Dutilh. Im Rahmen der Alexander von Humboldt-Professur wird er sich darauf konzentrieren, seine Arbeit zur Entdeckung von Viren mit seiner Forschungslinie zur Modellierung des Mikrobioms zu verbinden. [NB]

Neuer HRK-Vizepräsident

Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Universität Jena
Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Universität Jena
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

Prof. Dr. Walter Rosenthal verantwortet das Ressort Forschung.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat im November 2021 ihre Vizepräsidentinnen und -präsidenten gewählt. In dem zehnköpfigen Präsidium verantwortet Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal (Foto unten) künftig die Schwerpunkte Forschung, wissenschaft­liche Karrierewege und Transfer.

Rosenthal will sich dafür einsetzen, die Rahmenbedingungen für die Forschung von der Grundlagenforschung bis zur Produktion weiter zu verbessern und so die deutschen Hochschulen im internationalen Wettbewerb bestmöglich zu unterstützen. [KBB]

Neues Graduiertenkolleg zu Künstlicher Intelligenz

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert Informatikerinnen und Informatiker im Rahmen der Förderlinie »Wissenschaftliche Durchbrüche in Künstlicher Intelligenz« in den kommenden sechs Jahren mit insgesamt 4,9 Millionen Euro.

Das neue Graduiertenkolleg »Interactive Inference« startet im April 2022 und untersucht probabilistische Modelle und wie man daraus mit Hilfe von Daten Schlüsse ziehen kann. So soll die Verlässlichkeit der künstlichen Intelligenz verbessert werden, die inzwischen in vielen gesellschaftlichen Bereichen, etwa Medizin, Wirtschaft und Wissenschaft, zum Einsatz kommt. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Algorithmen, die beweisbare Garantien haben und Eigenschaften moderner Computerhardware effektiv nutzen.

»Unser Ziel ist es, Algorithmen zu entwickeln, die das Schließen aus großen Datenmengen und für komplexe Modelle möglich machen«, erklärt Prof. Dr. Joachim Giesen, einer der Sprecher des Graduiertenkollegs. »Wir verknüpfen hier sowohl exakte Algorithmen, die basierend auf der Datenlage die beste Entscheidung basierend auf den Möglichkeiten eines Modells liefern können, als auch approximierende Algorithmen, die besser zu großen Datenmengen und komplexen Modellen skalieren.«

Zwei Kohorten mit jeweils sieben Promovierenden werden sich aus verschiedenen Perspektiven diesem Thema widmen. Das Team kommt aus den Bereichen des maschinellen Lernens, der künstlichen Intelligenz, dem Advanced Computing, aber auch der Logik, Visualisierung, Bioinformatik und theoretischen Biologie. [sh]