COVID-19 sei gefährlicher als die saisonale Grippe, das Risiko daran zu sterben, würde überschätzt, das Einatmen heißer Luft helfe bei der Heilung. Mit diesen und weiteren Aussagen zum Coronavirus hat ein Forschungsteam aus der Kommunikationswissenschaft sowohl wissenschaftliche Fachleute als auch Laien konfrontiert.
Um herauszufinden, wie viel von der wissenschaftlichen Diskussion um das Coronavirus in der breiten Bevölkerung ankommt, hat ein Forschungsteam um Prof. Dr. Tobias Rothmund vom Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Jena eine repräsentative Stichprobe von 1.500 Personen befragt und diesen 15 Behauptungen über COVID-19 vorgelegt. Unter den Aussagen waren sowohl technisch-medizinische Behauptungen wie „Die Einnahme von Ibuprofen oder Aspirin kann eine COVID-19-Erkrankung verschlimmern“ als auch Risiko-Einschätzungen wie „An COVID-19 sterben auch junge Menschen ohne Vorerkrankungen“. Mit einem statistischen Verfahren konnten die Teilnehmenden anhand ihres Antwortmusters in vier Gruppen unterteilt werden, die sich in ihrer Bewertung der Pandemie voneinander unterscheiden:
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Behauptung 1: COVID-19 ist gefährlicher als die saisonale Grippe.Grafik: Liana Franke
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Behauptung 2: Das Risiko an COVID-19 zu sterben, wird überschätzt.Grafik: Liana Franke
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Behauptung 3: Eine Infektion mit COVID-19 ist nur einmal möglich, dann ist der Körper immun.Foto: Liana Franke
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Behauptung 4: Solange ich 10 Sekunden die Luft anhalten kann, bin ich nicht mit COVID-19 infiziert.Foto: Liana Franke
Rothmund, T., Farkhari, F., Azevedo, F., & Ziemer, C. (2020, July 13). Scientific Trust, Risk Assessment, and Conspiracy Beliefs about COVID-19 - Four Patterns of Consensus and Disagreement between Scientific Experts and the German Public: https://psyarxiv.com/4nzuy/Externer Link
Text: Till Bayer
Grafik: Liana Franke, Susanne Bukatz