Nachrichten

Aktuelles aus dem Uni-Alltag

Der Rechner-Manager Dr. Lars Kühne (v. l. n. r.) erläutert den Hochleistungsrechner Minister Wolfgang Tiefensee, Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Georg Pohnert, Dr. Robert Axmann (Gründungsdirektor des DLR-Instituts) und DLR-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Hansjörg Dittus.

Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Schub für Big Data in der Wissenschaft

Muster und Zusammenhänge in den immer größer werdenden Datenströmen unserer Zeit zu finden, ist eine große Chance und gleichzeitige Herausforderung der digitalen Gesellschaft. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Datenwissenschaften des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Jena erforschen, wie aus der großen Menge an Messreihen aus dem All und auf der Erde bisher unbekannte Abhängigkeiten von Klimaparametern identifiziert, ungeahnte Beziehungen und Inhalte in Datenreihen nutzerorientiert visualisiert und Bürger im Rahmen von Citizen-Science-Projekten integriert werden können. Methoden des Machine Learning und Data Mining sind dabei die Werkzeuge der Forscher.

Mit der am 9. Juli 2020 erfolgten Einweihung des High-Performance-Data-Analysis Clusters — mit 5.856 Rechenkernen und einem 49 Terrabyte großen Hauptspeicher — steht nun auch die passende Hochleistungsrechnerinfrastruktur bereit, um der Forschung zur Analyse von Big Data in der Wissenschaft einen weiteren Schub zu geben. Die Einweihung fand in Anwesenheit des Thüringer Ministers für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee, am Rechenzentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt. [PM]

 

Das Tagebuch von Eva Schiffmann.

Foto: Alexander Krünes/Stadtarchiv Gotha

Facetten jüdischen Lebens in Thüringen

Das jüdische Leben in Thüringen hat eine lange und wechselvolle Geschichte und eine le­bendige und bunte Gegenwart. Das sollen die Aktionen zeigen, die der Freistaat im Rah­men des bundesweiten Themenjahres »2021: Jüdisches Leben in Deutschland« plant. Ziel der bundesweiten Initiative ist es, sowohl die Spuren aus der Vergangenheit als auch die Vielfalt jüdischen Lebens heute öffentlich sichtbar zu machen und damit ein Zeichen zu setzen gegen wieder erstarkenden Rassismus und Antisemitismus.

Im Rahmen des Themenjahres 2021 »Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen« wird ein digitales Bildungsportal in Zusammenarbeit mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek entstehen. Eines der an der Universität Jena bearbeiteten Projekte widmet sich der didaktischen Erschließung des Tagebuchs von Eva Schiffmann. Die damals 13-Jährige begann 1925 Tagebuch zu führen und hielt Begebenheiten des Alltags in ihrer Heimatstadt Gotha fest, aber auch ihre Ansichten zum neuen Frauenbild oder ihrem jüdischen Glauben. Neben Forschungsprojekten initiiert die Universität Ta­gungen, Fortbildungen und Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit. Die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek wird in der Sonderausstellung »Tora, Talmud, Tefillot« ihre Schätze jüdischen Schrifttums präsentieren. [sl]

 

Die europäische Universität wird nicht nur den Jenaer Markt, sondern die ganze Region einbeziehen.

Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)

Universität Jena gehört zu den Gründern einer europäischen Universität

Die Friedrich-Schiller-Universität gehört zu den Universitäten, die von der EU-Kommis­sion ausgewählt worden sind, eine »Europäische Hochschule« mitzubegründen. Die EU hat im Rahmen des gleichnamigen Wettbewerbs 24 Hochschulal­lianzen ausgewählt, an denen 165 Hochschulen aus 26 Ländern beteiligt sind. Die Hochschul­allianzen werden für drei Jahre mit bis zu 5 Mio. Euro gefördert.

Die Friedrich-Schiller-Universität bildet die Allianz »Europäischer Campus der Stadt-Uni­versitäten« gemeinsam mit den Universitäten in Coimbra (Portugal), Alexandru Ioan Cuza in Iași (Rumänien), Pavia (Italien), Poitiers (Frankreich), Salamanca (Spanien) und Turku (Finnland). Ziel der Allianz EC2U (European Campus of City-Universities) ist es beispielsweise, neue Modelle bei gemeinsamen Studiengängen und Abschlüssen zu erproben. [AB]

 

Prof. Dr. Heike Kraußlach (r.) und Prof. Dr. Klaus Dörre präsentieren die neue Studie des ZeTT.

Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Studie zur Thüringer Wirtschaft in der Corona-Krise

13 Prozent der Thüringer Unternehmen sehen aufgrund der aktuellen Krise ihre Existenz gefährdet, 22 Prozent zumindest teilweise. Das ist eines der besorgniser­regen­den Ergebnisse einer neuen Studie, des »ZeTT – Zentrum Digitale Transformation«, zu dem Forschende der Ernst-Abbe-Hochschule, der Friedrich-Schiller-Univer­si­tät, der TU Ilmenau, des »Arbeit und Leben Thüringen e. V.« sowie des »IWT – Institut der Wirtschaft Thü­ringens GmbH« gehören. Das Team hat dafür im Juni 388 Thüringer Un­ternehmen befragt. Fast zwei Drittel der Befragten er­war­ten keine Ent­spannung der angespannten Lage. Die Skepsis ist vom Wirtschaftszweig abhän­gig: Sie ist im verarbeitenden Gewerbe besonders groß, während die IT-Branche recht hoff­nungsfroh ist. Über Veränderungen wird in den meisten Unternehmen nachgedacht, aber dies wird nur sel­ten durch betriebliche Investitionen unterfüttert. Und wenn es Investitionen gibt, dann fließen die Mittel vor allem in digitale Lösungen oder Services. Die umfangrei­chen Befun­de und Analysen sind der Öffentlichkeit hier zugänglichExterner Link. [AB]