Neue Projekte

Kooperationen und Förderungen

Nordäthiopiens Kulturerbe bewahren

Tempelanlage aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. in Yeha im Norden Äthiopiens.
Tempelanlage aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. in Yeha im Norden Äthiopiens.
Foto: Klaus Mechelke / DAI

Forschungsteam der Universität Jena erstellt mit Partnern ein digitales Kulturerbe-Register

Ein Forschungsteam der Universität Jena um Prof. Dr. Norbert Nebes und des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) erstellt in den kommenden zwei Jahren den »Ethiopian Heritage Digital Atlas« (EHDA). Das gemeinsam mit der äthiopischen Antikenbehörde und der Universität Addis Abeba durchgeführte Projekt wird von der Gerda-Henkel-Stiftung mit rund 215 500 Euro gefördert. Ziel des webbasierten Denkmalinformationssystems ist es, den Erhalt der Kulturdenkmäler Nordäthiopiens zu sichern, jener Region, in der das antike Volk der Sabäer vor fast 3 000 Jahren seine Spuren hinterlassen hat. Kernstück des EHDA ist ein Geoinformationssystem, das Fundplätze, Monumente und Objekte erfasst und in einer Landkarte mit archäologischen und geografischen Informationen verknüpft. [US]

Selbstinszenierungspraktiken

Stellenangebote auf der Firmenkontaktbörse auf dem Campus der Uni Jena 2014.
Stellenangebote auf der Firmenkontaktbörse auf dem Campus der Uni Jena 2014.
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)

Projekt untersucht Kompetenzen von Jugendlichen mit Benachteiligungen beim Berufseinstieg

Wie gelingt es Jugendlichen mit Benachteiligungen besser, nach der Schule ins Arbeitsleben zu kommen? Dieser Frage gehen Forschende der Universitäten Jena und Paderborn im neuen Forschungsprojekt »SeiP: Selbstinszenierungspraktiken – Zugänge zu einer selbstbestimmten, multimodalen Kompetenzfeststellung für Jugendliche mit Benachteiligungen/Behinderungen« nach. Das interdisziplinäre Projekt unter der Leitung von Wirtschaftspädagogin Prof. Dr. Petra Frehe-Halliwell wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme »Inklusive Bildung« über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 700 000 Euro gefördert. Ziel ist ein Weiterbildungsprogramm, das Jugendlichen hilft, die eigenen Stärken zu erkennen und für den Weg in den Beruf zu nutzen. [Reckendorf/AB]

Quantenchips

Beim »pigtailing« werden Glasfaserkabel mit einem integriert optischen Quantenbauteil verbunden.
Beim »pigtailing« werden Glasfaserkabel mit einem integriert optischen Quantenbauteil verbunden.
Foto: Besim Mazhiqi / Universität Paderborn

Universität Jena beteiligt sich an Quanten-Start-up Q.ANT

Das Institut für Angewandte Physik (IAP) der Universität Jena sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF gehören dem Konsortium um das Stuttgarter Quanten-Start-up Q.ANT an. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Konsortium mit 42 Millionen Euro, weitere acht Millionen Euro steuern die Konsortialpartner bei. Mit den Fördermitteln soll eine Demonstrations- und Testanlage für photonische Quantencomputer-Chips aufgebaut werden. Die Jenaer Beteiligten um Prof. Dr. Andreas Tünnermann übernehmen im Projekt Entwicklungsaufgaben im Umfang von 12,6 Millionen Euro, u. a. für den Bereich der Lichtquellen. Zusätzlich steuern sie ihr dafür notwendiges Know-how in der hybriden Aufbau- und Verbindungstechnik bei. Innerhalb von zweieinhalb Jahren wollen die Projektpartner einen ersten Prototyp vorstellen. [Haak]

KI im Studium

Ein Roboter am Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung an der Fakultät für Mathematik und Informatik hält »Die Räuber« von Friedrich Schiller in der künstlichen Hand.
Ein Roboter am Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung an der Fakultät für Mathematik und Informatik hält »Die Räuber« von Friedrich Schiller in der künstlichen Hand.
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)

Projekt THInKI verstärkt das Thema KI in der Lehre

Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt zunehmend sämtliche Bereiche der Gesellschaft. Deshalb werden im neuen Forschungsprojekt »THInKI« (»Thüringer Hochschulinitiative für KI im Studium«) KI-Inhalte für das Studienangebot der Universitäten Jena und Ilmenau entwickelt. Das Projekt wird durch das Thüringer Zentrum für Lernende Systeme und Robotik (TZLR) als gemeinsame Einrichtung beider Universitäten koordiniert. Es werden in den kommenden vier Jahren Studieninhalte, Lehrmaterialien und Qualifizierungsangebote für Lehrende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Vermittlung von KI-Kompetenzen erarbeitet. Studierenden und Lehrenden soll so ermöglicht werden, verstärkt Kenntnisse und Fähigkeiten über Künstliche Intelligenz zu erlangen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit rund 3,8 Millionen Euro für vier Jahre. [Frezzella/AB]

Den Geruchssinn digitalisieren

Eine Person im Geruchslabor der Uni Jena bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2019.
Eine Person im Geruchslabor der Uni Jena bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2019.
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

EU-Projekt zur Erkennung von veränderten Körpergerüchen

Im April startete das Projekt SMELLODI – »Smart Electronic Olfaction for Body Odor Diagnostics«, an dem die Psychologin Prof. Dr. Ilona Croy sowie Dr. Alexander Croy vom Institut für Physikalische Chemie beteiligt sind. Gemeinsam mit Partnerinstituten aus Dresden, Israel und Finnland wollen sie in den nächsten drei Jahren intelligente elektronische Sensoren entwickeln, die gesunde und durch Krankheit veränderte Körpergerüche erkennen und digital übertragen können. Diese Technologie soll den Weg für die Digitalisierung des Geruchssinns ebnen. Zudem kann sie helfen, als schnelles, unmittelbares und nicht-invasives Diagnoseinstrument wertvolle Informationen für die Medizin verfügbar und interpretierbar zu machen. Gefördert wird das Projekt mit rund drei Millionen Euro von der Europäischen Union. [AB]

Effizientere Verwaltung dank KI

Kabel und Anschlüsse in einem Schaltraum, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften der Universität Jena.
Kabel und Anschlüsse in einem Schaltraum, Dezernat 4 – Bau und Liegenschaften der Universität Jena.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

Forschungsteams entwickeln KI-basierte Lösungen für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung

Mit dem »Onlinezugangsgesetz« verpflichten sich Bund, Länder und Kommunen dazu, Verwaltungsleistungen digital anzubieten. Forschende der Universität Jena entwerfen jetzt mit Partnern vom Thüringer Finanzministerium, dem Institut für Datenwissenschaften des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie der Universität Bielefeld im Rahmen zweier Forschungsprojekte KI-basierte Lösungen, um die öffentliche Verwaltung dafür fit zu machen. Das Bundesinnenministerium fördert die Projekte »Canareno: Computerunterstützte Analyse elektronisch verfügbarer Rechtsnormen« und »SimpLEX: Vereinfachung der Erstellung und Verarbeitung elektronischer Dokumente durch Zuhilfenahme maschinenlesbarer Normentexte und Dokumentenbausteine« mit rund fünf Millionen Euro. [sh]

Jena4D

Blick auf den Jenaer Marktplatz im Jahr 2000, wie er im Projekt Jena4D dargestellt wird.
Blick auf den Jenaer Marktplatz im Jahr 2000, wie er im Projekt Jena4D dargestellt wird.
Foto: Juniorprofessur Digital Humanities; mit Foto von Sander Münster

Virtuelles Stadtgeschichtsbuch zum Mitmachen

Durch die Jenaer Innenstadt spazieren und dabei auf dem Smartphone sehen, wie diese früher aussah? Jena4D macht diese Zeitreise bald möglich. Das neue Projekt unter Leitung von Dr. Andreas Christoph und Juniorprof. Dr. Sander Münster will Bürgerinnen und Bürger zum Erinnern und Teilen historischer Fotografien einladen. Jena4D erweitert eine bereits bestehende Browseranwendung zur 4D-Darstellung der gesamten Innenstadt. Historische Fotografien werden mit Anekdoten und Geschichten verknüpft. Außerdem können die Teilnehmenden digitale Stadtrundgänge erstellen und mitgestalten. Dabei entsteht Stück für Stück ein digitales 4D-Geschichtsbuch für Touristinnen und Touristen, Zeitzeugen und kommende Generationen. Das einjährige Projekt wird im Rahmen von »dive in«, einem Programm der Kulturstiftung des Bundes, mit rund 200 000 Euro gefördert. [Barbutev]

Wie will ich sein?

Arbeit auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Jena.
Arbeit auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Jena.
Foto: UKJ

Lehrprojekt unterstützt Persönlichkeitsentwicklung in der Medizin

Das Medizinstudium vermittelt Fachwissen und praktische Fertigkeiten – hohe Erwartungen haben Patienten, Kolleginnen und die Gesellschaft auch an das Verantwortungsbewusstsein und die Integrität von Ärztinnen und Ärzten. Mit einem neuen langfristigen Lehrangebot zur ärztlichen Professionalitätsentwicklung will das Universitätsklinikum Jena die Entwicklung eines wissenschaftlichen und beruflichen Ethos der angehenden Medizinerinnen und Mediziner unterstützen. Das »Longitudinale Curriculum zur Ärztlichen Professionalitätsentwicklung« – kurz: »LongProf« – befindet sich zurzeit in der Pilotphase und ist auf zwei Jahre angelegt. Die Lehrangebote richten sich an die Studierenden ab dem fünften Fachsemester. Leiter des Projektes ist Dr. Sven Schulz, dessen Institut für Allgemeinmedizin am Klinikum die Gesamtkoordination übernimmt. [vdG]